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Sonntag, 15. März 2020

Blickfang Ultrà, 46



Rezension


Blickfang Ultrà
Nr. 46
2020
152 S.










Man hatte es nach über einem Jahr Pause seit dem letzten Heft nicht mehr wirklich erwartet, aber es erschien dann im Februar 2020 doch noch ein neues Heft. Die Pause lag an anderen Publikationen und Projekten in jener Zeit, wird im Vorwort erklärt.

In Zeiten ohne Reisen lassen einen Reiseberichte ferne Welten erkunden: Nicole P. berichtet über eine Reise nach Marokko samt Treffen und Erfahrungsaustausch mit Ultras Green Boys von Raja Casablanca und verpackt in ihren Text viele Informationen, u.a. zu aktuellen Gesängen. Kein klassischer Groundhoppingbericht rund um Spielbesuche, wie man ihn schon da und dort einmal gelesen hat, sondern aufgrund der dichten Beschreibung etwas anderes und daher lesenswert.
Von Spielbesuchen in Argentinien erzählt hingegen Kristina Černiauskaitė. Spannend, von der Fotografin nicht nur bekannt beeindruckende Bilder zu sehen sondern auch Hintergrundgeschichten zu ihrer Entstehung zu lesen. Auch hier liest man viel von Atmosphäre im ganzen und nicht klassische Groundhoppingberichte. Sehr gute Sache. Eine Beobachtung zu fankultureller Differenz: „Später übergaben wir älteren Barra-Mitgliedern ein paar BFU-Hefte. Als sich die Jungs zusammen mit den Älteren unsere Fanzines anschauten und zu den Seiten mit meinen Fotos aus polnischen Stadien kamen, auf denen die Jungs mit den Sturmhauben zu sehen waren, kommentierten sie das mit ‚Maskerade‘. Ich musste sehr lachen – das ist unbezahlbar, von einem anderen Teil der Erde so eine völlig andere Meinung zu hören über etwas, was bei uns als selbstverständlich gilt.“

Aus dem Staunen kommt man gar nicht mehr heraus, wenn einem ein Abdruck aus dem leider nicht öffentlich erhältlichen Heft von Arne mit übersetzten und kommentierten historischen Texten in den Fangeschichte von Pisa einführt. Eine unfassbare Materialfülle. Ich bin beeindruckt. Spannend sind abseits davon auch auch zwei Rezensionen und Interviews zu Ultrà in Italien, zu Büchern von Tobias Jones und Domenico Scrivano.

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