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Sonntag, 24. März 2019

Fidelis Andria – Savoia 0:0

Italien, Serie D, girone H, 28a giornata, 24.3.2019
Stadio degli Ulivi, ca. 1.000

Fidelis Andria war im torlosen Remis der Serie D die bessere Mannschaft, konnte aus ihren wenigen Chancen (zweimal Lattentreffer) aber kein Tor erzielen. Mit dem einen Punkt können beide Mannschaften im Kampf um einen Play-off-Platz gut leben und das schien man auch zu sehen.
Beim ebenfalls torlosen Hinrundenspiel im Herbst hatten Savoia-Ultras die Ankunft der Gästefans am Stadioneingang angegriffen, sodass das behördliche Auswärtsfan-Verbot bei diesem Match nicht überraschte. Stattdessen hatten vom Verein in der Pause gefeierte Nachwuchsspieler und Kinder in der Gästekurve ihren Spaß.
Die Curva Nord von Andria stand an diesem Nachmittag im Zeichen des vor einem Jahr tödlich verunglückten Andria-Ultrà Marco Nesta. An ihn erinnerte ein das ganze Spiel über aufgehängtes Spruchband am Zaun und für ihn wurde gesungen. Auch Stadionsprecher und Mannschaft gedachten vor Spielbeginn dem Toten. Der Support war von den Trommelrythmen geprägt. Das Fehlen eines Gästeanhangs gegenüber drückte die Stimmung wohl auch etwas. Ein „Savoia vaffanculo“ verpuffte mangels Adressaten.
Fidelis Andria wurde ursprünglich 1920 als Andria gegründet. 1928 wurde daraus unter faschistischem Regime die bis 1930 bestehende Unione Sportiva Fascista De Pinedo, benannt nach dem damals berühmten Militärpiloten Francesco De Pinedo. Ab 1931 wurde Andria im Rahmen verschiedener faschistischer Organisationen, der Fascio giovanile di combattimento(FGC), der Opera Nazionale Dopolavoro Sportivo (OND Sportivo) und der Nucleo Universitario Fascista (NUF), Fußball gespielt. 1941 bis 1943 spielte dann eine Società Sportiva Andria. Nach der Befreiung vom Faschismus wurde 1946 die Libertas (Latein für „Freiheit“) gegründet, die sich 1947 in Fidelis Andria umbenannte. Die Stadt Andria hatte im Mittelalter von Kaiser Friedrich II., der mit ihr stark verbunden war, den Beinamen Fidelis („treu“) bekommen. 1948 fusionierte Fidelis Andria mit Audace und nannte sich nun AS Andria. 1978 wurde der Verein nach Ausschreitungen in einem Spiel gegen Potenza aus dem italienischen Fußballverband FIGC ausgeschlossen. Die AS Fidelis Andria wurde daraufhin neu gegründet. Nach dem Konkurs 2005 wurde die AS Andria BAT gegründet, die 2013 pleite ging. In ihrer Nachfolge wurde die SSD Fidelis Andria 1928 gegründet, die nach Drittlligasaisonen von 2012 bis 2018 aufgelöst wurde und von der anschließend gegründeten heutigen SSD Fidelis Andria gefolgt wurde, die 2018/19 in der Serie D begann. Größter Erfolg in der Geschichte waren sechs Saisonen in der Serie B zwischen 1992/93 bis 1998/99.
Das Stadio degli Ulivi wurde 1949 als städtische Stadion eröffnet. Die Bauarbeiten hatten bereits 1939 unter faschistischer Herrschaft begonnen, wo als Haupteingang ein großes M zur Verherrlichung des Diktators Mussolini geplant wurde. Es wurde gebaut und steht als Ehrenzeichen des faschistischen Mörder- und Verbrecherregimes auch heute noch. Zum ersten Aufstieg in die Serie C2 1984 bestand das Stadion noch nur aus den Längsseitentribünen, die Kurven wurden erst anschließend gebaut. 1997 wurde hier Fußballbewerbe der XIII. Mittelmeerspiele von Bari ausgetragen und dafür die Vortribünen zur Kapazitätserweiterung gebaut. 1994/95 wurde ein Wettbewerb mit abschließender Abstimmung über einen Namen für das bisherige Stadio Comunale durchgeführt, wobei die heutige Bezeichung („Stadion der Oliven“) gewann. 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hätten hier Platz, zugelassen ist das Stadion derzeit für 9.140 Plätze.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Andria besichtigt.

2 Kommentare:

  1. Brucki und Italien... Tolle Fotos und interessante Berichte, immer wieder eine Freude in deinen Blog zu schauen.

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