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Donnerstag, 4. Januar 2018

Der tödliche Pass, 87



Rezension


Der tödliche Pass
Magazin zur näheren Betrachtung des Fußballspiels
Heft 87, Dezember 2017
92 S.






Ein Essay über „Fußball und Neoliberalismus“ wie hier von Akos Doma spricht mich grundsätzlich an und wenn er schreibt, „Die Herausforderung des Gegners durch Gesänge, Schlachtrufe und Transparente − vergleichbar mit dem Auftreten bei Demonstratonen − gehört seit jeher zu den Ritualen des Fußballs und ist nicht weniger unentbehrlich als der Ball selbst.“ ist das ein bemerkenswerter Kontrapunkt zur üblicherweise in dieser Zeitschrift vertretenen Ansicht, Stillsitzen wäre die Bürgerpflicht im Stadion. Wo schon einmal „zigtausendfaches Schweigen“ als ideales Stadionerlebnis gepriesen wurde. Leider mäandert der Text für meinen Geschmack zu sehr ohne starke Thesen herauszubilden. Mit der Behauptung „Der österreichische Unternehmer Dietrich Mateschitz gab sich mit Traditionsvereinen gar nicht erst ab, als er sich 2009 in den Fußball einkaufte, er stampfte seinen Verein RB Leipzig gleich aus dem Boden.“ wird darüber hinaus einiges falsch verkündet. Der Fall Salzburg wird einfach ausgeblendet. Die Leipziger Dosenfiliale wurde auch nicht aus dem Boden gestampft sondern stieg gleich bereits in der fünfthöchsten Spielklasse ein. Ärgerlich.

Jan Tilman Schwab schreibt über einen Werbefilm über Bayern München („Das ‚Mia san mia‘-Phänomen“), den zwei Filmemacher aus eigenem Antrieb für die Deutsche Welle produzierten. Amüsant ist dabei eine zitierte Anekdote: „So hätte Franz Beckenbauer das Trauma von 1999 in der Kabine lapidar mit folgenden Worten abgehakt: ‚Jo mei, so ist Fußball halt!‘ (Giovanne Elber)“

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