Rom, 2.11.2017
Der Campo Testaccio im römischen Stadtbezirk Testaccio wurde 1929 eröffnet und war bis 1940 für 161 Spiele (103 Siege, 32 Unentschieden und 26 Niederlagen) die Heimstätte der AS Roma. Es war das erste Stadion der 1927 gegründeten Roma, bot auf vier aus Holz gebauten Tribünen Platz für 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer und war auch Sitz des Vereins. Zuvor hatte die Roma im Innenraum des 1960 abgerissenen Motovelodromo Appio, im Stadio della Rondinella von Lazio und im 1957 abgerissenen Stadio Nazionale gespielt.
Im Durchschnitt besuchten damals rund 10.000 Leute die Spiele im Campo Testaccio. Das berühmteste Match war ein 5:0 über Juventus am 15. März 1931. Das Spiel bildet die Rahmenhandlung für einen bereits 1932 entstandenen Spielfilm Cinque a zero, der neben dem Spiel von einer Liebesgeschichte handelt.
Bereits in der Saison 1937/38 musste die Roma den Campo Testaccio bei großen Spielen verlassen, weil die Holztribünen den Massen nicht mehr standzuhalten drohten. Die Holzkonstruktionen wurden zwar durch Betontribünen ersetzt, dennoch verließ die Roma aus Kapazitätsgründen mit dem Ende der Saison 1939/40 das zu klein gewordene Stadion. Man zog wieder in das Stadio Nazionale, wo die Roma von 1940 bis 1953 spielte bis sie endgültig in das Stadio Olimpico zog.
Die Tribünen wurden wieder abgebaut, aber das Gelände blieb als Sportplatz für den lokalen Amateurfußball erhalten. Im Jahr 2000 wurden von der Stadt Rom und der Roma Pläne für eine neue Sportanlage auf dem historischen Grund des Campo Testaccio präsentiert. 2008 wurde mit Bauarbeiten für eine Tiefgarage begonnen, die aber 2011 unvollendet abgebrochen wurden. 2013 räumten Ultras der Roma Müll weg und machten das Gelände wieder halbwegs ansehnlich. Es liegt aber weiter brach und ist heute wieder überwuchert.
Historische Bilder
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