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Samstag, 4. Februar 2017
11 Freunde, 183
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 183, Februar 2017
118 S. + 34 S.
Die Titelgeschichte über die vor fünf Jahren in Port Said ermordeten 72 Fans von Al-Ahly ist bedrückend. In Massen umgebracht bei einem von der ägyptischen Staatsmacht wohl angebahnten und unter den Augen der Polizei durchgeführten Angriff heimischer Ultras auf den Auswärtssektor. Man hat schon oft darüber gelesen und man ist tatsächlich jedesmal bestürzt. „Fans wurden erstochen und erschlagen. Sie wurden über die Brüstung am Rand der Tribüne geworfen und schlugen unten auf dem Asphalt auf. [...] Nach 15 Minuten Gemetzel ging das Stadionlicht an, und die Angreifer verschwanden, ganz so, als ob sie ein Zeichen bekommen hatten.“
Interessant sind im Heft weiters Artikel über lax gehandhabte Fußballregeln oder das schottische Bergarbeiterdorf Glenbuck, das zwischen den 1870er und 1920er Jahren stolze 53 Profifußballer hervorbrachte. Weniger interessant sind Texte über die Kapuzen-Werbeträger in der Müncher Arena (ging vielleicht 2007 gerade noch, aber 2017?) oder über Journalistenleid bei Interviews mit Chicharito. Ob aus den in Dänemark gebauten, aber noch nicht ausgereiften Bengalen mit niedriger Temperatur einmal etwas wird?
Das Stadionposter zeigt ein altes Bild des Dortmunder Stadion Rote Erde. „Wer heute auf den Stufen der Roten Erde steht, etwa um die zweite Mannschaft des BVB in der Regionalliga zu sehen, der braucht nicht viel Fantasie, um in die Vergangenheit zu tauchen.“ heißt es dazu zutreffend im Text.
Ein am Titelblatt aufgepicktes kleines Beilagenheft stellt die Mannschaften der im Frühjahr noch mitspielenden Vereine der Champions League vor. Eine Frage wird nicht beantwortet: Wer soll sich dafür interessieren? Ich kenne kaum noch Leute, die sich die Wiederholung der ewiggleichen blutleeren Begegnungen anschauen.
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