Bundesliga, 17. Runde, 30.11.2016
Pappelstadion, 3.845
Nach drei harten Watschen hintereinander gab es nun zum Auftakt einer englischen Woche mit Spielen gegen den Tabellenletzten Mattersburg und den Vorletzten St. Pölten das schlechteste Rapidspiel der bisherigen vier Spiele unter Trainer Canadi zu sehen. Auch wenn es jetzt erstmals einen Punkt gab, war das schlimm zu sehen, wie herabgewirtschaftet Rapid ist. Not gegen Elend ist da ein Hilfsausdruck. Angetreten mit Meisteranspruch, großen Worten und großen Ausgaben liegt Rapid jetzt auf Platz 7, gerade noch zehn Punkte vor dem Abstiegsplatz.
Nicht einmal 4.000 Leute wollten das Spiel des Schlusslichts Mattersburg gegen die enttäuschende Rapid an einem kühlen Mittwochabend sehen.
Vor dem Spiel gab es eine würdige Schweigeminute für die Opfer des Flugzeugabsturzes in Kolumbien, bei dem von der brasilianischen Fußballmannschaft Chapecoense und Anhang am Weg zum größten Vereinserfolg, dem Finalhinspiel der Copa Sudamericana, fast alle umgekommen sind.
Übersichtsseiten:
▼
Mittwoch, 30. November 2016
Blickfang Ultrà, 40
Rezension
Blickfang Ultrà
Nr. 40
2016
130 S.
Im ersten Teil eines mit vielen alten Bildern versehenen langen Interviews mit den Ultras Dynamo von Dynamo Dresden geht es um die Jahre von 2000 bis 2007. Der thematische Schwerpunkt ist recht eindeutig: „Pyrotechnik und Randale“. Interessant sind immer wieder die informationsreichen Rundumschauen zum Fankurven-Geschehen in den ersten Runden von DFB-Pokal und Europacup. Dazu gibt es hier auch einen Matchbericht vom Derby in Sarajevo und Fotos vom Derby in Belgrad. Im Rezensionsteil erzählt Gunnar Hielscher im Interview von der Entstehung seines schönen Buches Momentaufnahmen mit Fankurvenfotos aus den Jahren 1995 bis 2006.
In einer Online-Umfrage hatte die Redaktion zur Heft-Bewertung gebeten. Die Ergebnisse wurden nun hier veröffentlicht und kommentiert. Dazu gibt es auch einen Blick hinter die Kulissen des Entstehungsprozesses einer Ausgabe. Eine interessante Sache ist hier ja stets, wenn bei Matchberichten beide Kurven ihre Sicht der Dinge darstellen. „Beide Seiten zu Wort kommen zu lassen, existierte in Deutschland früher übrigens in keinem Fanzine, vielmehr haben wir und das seinerzeit in einem ungarischen Fanzine abgeschaut, ins Blickfang Ost kopiert und so hat es auch später den Weg ins BFU gefunden und war viele Jahre ein wichtiger Bestandteil.“ Als Inspirationsquelle diente die vor eineinhalb Jahrzehnten Standards setzende ungarischen Fanzine-Landschaft auch an anderer Stelle, wie beim in der Vergangenheit einmal praktizierten Choreographie-Ranking − „im legendären überregionalen Fanzine 3. Félidő gab es derartiges schon vor 15 Jahren. Dort wurden nicht nur die Choreos mit einem kurzen Text von einer Jury bewertet, sondern es existierte gleich mal ein raffiniert ausgeklügeltes System mit Noten für diverse Bereiche pro Choreographie.“
Sonntag, 27. November 2016
Rapid - Sturm Graz 1:2 (1:1)
Bundesliga, 16. Runde, 27.11.2016
Weststadion, 26.200
Im Spiel waren keine zehn Minuten vergangen bis zum ersten Gegentor. Doch erstmals seit langer Zeit zeigten wir uns danach wach. Nach einem Corner stand Kvilitaia richtig und traf. Es wurde dann ein schwieriges, aber ausgeglichenes Spiel, wenn auch mit Vorteilen für Sturm, bis sie zehn Minuten vor Schluss aus dem Nichts abgefälscht erneut trafen. Es ist hart, ein Spiel durch einen 25-Meter-Kreuzeck-Freistoßtreffer und einen abgefälschten Weitschuss zu verlieren. Sturm ist auf Meisterkurs.
Dritte Niederlage im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Canadi. Man sieht zwar deutlich, dass er etwas will und versucht. Natürlich braucht alles Zeit, aber es waren drei im Ergebnis frustrierende Matches.
Die Spiele von Rapid und Sturm gegeneinander sind ja als Fernsehspiele recht unbeliebt aufgrund der Nebelentfaltung, im Stadion dagegen immer Stimmungshighlights mit Feuer im wortwörtlichen und übertragenen Sinn auf den Rängen. Der Block West stand im Zeichen der beim letzten Heimspiel eingeleiteten und diesmal choreographisch groß inszenierten Feierlichkeiten der Tornados zu ihrem zwanzigjährigen Jubiläum. Mehrere Bilder mit den verschiedenen Wappen als Intro zu Matchbeginn, Vorhang und Pyro nach der Pause. Für die diesjährige Jahresendzeit-Spendenaktion Wiener helfen Wienern wurde mit Spruchband und Werbebande geworben.
Im Zuge der anstehenden Bundesligareform ist eine sportliche Entwertung der Meisterschaft zu erwarten − von „Best of three“-Spielen zwischen Erstem und Zweitem zur Vergabe des Meistertitels ist ebenso die Rede wie von einem Europacupplatz für die untere Tabellenhälfte. Es geht dabei aber auch um die weitere Aufteilung der Ankickzeiten über das ganze Wochenende, wogegen Block West und Sturm-Nordkurve mit der Forderung nach dem Samstag als Hauptspieltag Stellung bezogen.
Die 2.500 Plätze im Auswärtssektor im neuen Weststadion wurden von Sturm zum ersten Mal gefüllt. Dazu waren, wie bei den Toren bemerkbar, daneben hunderte weitere im Lager der Gäste, sodass es insgesamt vielleicht 3.000 Sturm-Fans waren. Da bislang kein Verein alle Plätze im Auswärtssektor benötigt hatte, gab es darin immer einen gesperrten Pufferbereich zum Trennzaun innerhalb des Sektors. Nun waren normale Rapid-Tribünenplätze außerhalb mit Netzen und Ordnern als Puffer abgesperrt.
Mit 26.200 waren im Weststadion bei diesem Spiel genau zwei Drittel der ingesamt 39.300 Zuschauerinnen und Zuschauer aller Stadien dieser Runde der österreichischen Fußball-Bundesliga. Wir haben allerdings nichts davon. Rapid hat nun bereits das dritte Heimspiel hintereinander verloren und ist näher am Abstiegsplatz (zehn Punkte) als an den Lilanen (elf Punkte) sowie der Tabellenspitze (13 Punkte).
Weststadion, 26.200
Im Spiel waren keine zehn Minuten vergangen bis zum ersten Gegentor. Doch erstmals seit langer Zeit zeigten wir uns danach wach. Nach einem Corner stand Kvilitaia richtig und traf. Es wurde dann ein schwieriges, aber ausgeglichenes Spiel, wenn auch mit Vorteilen für Sturm, bis sie zehn Minuten vor Schluss aus dem Nichts abgefälscht erneut trafen. Es ist hart, ein Spiel durch einen 25-Meter-Kreuzeck-Freistoßtreffer und einen abgefälschten Weitschuss zu verlieren. Sturm ist auf Meisterkurs.
Dritte Niederlage im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Canadi. Man sieht zwar deutlich, dass er etwas will und versucht. Natürlich braucht alles Zeit, aber es waren drei im Ergebnis frustrierende Matches.
Die Spiele von Rapid und Sturm gegeneinander sind ja als Fernsehspiele recht unbeliebt aufgrund der Nebelentfaltung, im Stadion dagegen immer Stimmungshighlights mit Feuer im wortwörtlichen und übertragenen Sinn auf den Rängen. Der Block West stand im Zeichen der beim letzten Heimspiel eingeleiteten und diesmal choreographisch groß inszenierten Feierlichkeiten der Tornados zu ihrem zwanzigjährigen Jubiläum. Mehrere Bilder mit den verschiedenen Wappen als Intro zu Matchbeginn, Vorhang und Pyro nach der Pause. Für die diesjährige Jahresendzeit-Spendenaktion Wiener helfen Wienern wurde mit Spruchband und Werbebande geworben.
Im Zuge der anstehenden Bundesligareform ist eine sportliche Entwertung der Meisterschaft zu erwarten − von „Best of three“-Spielen zwischen Erstem und Zweitem zur Vergabe des Meistertitels ist ebenso die Rede wie von einem Europacupplatz für die untere Tabellenhälfte. Es geht dabei aber auch um die weitere Aufteilung der Ankickzeiten über das ganze Wochenende, wogegen Block West und Sturm-Nordkurve mit der Forderung nach dem Samstag als Hauptspieltag Stellung bezogen.
Die 2.500 Plätze im Auswärtssektor im neuen Weststadion wurden von Sturm zum ersten Mal gefüllt. Dazu waren, wie bei den Toren bemerkbar, daneben hunderte weitere im Lager der Gäste, sodass es insgesamt vielleicht 3.000 Sturm-Fans waren. Da bislang kein Verein alle Plätze im Auswärtssektor benötigt hatte, gab es darin immer einen gesperrten Pufferbereich zum Trennzaun innerhalb des Sektors. Nun waren normale Rapid-Tribünenplätze außerhalb mit Netzen und Ordnern als Puffer abgesperrt.
Mit 26.200 waren im Weststadion bei diesem Spiel genau zwei Drittel der ingesamt 39.300 Zuschauerinnen und Zuschauer aller Stadien dieser Runde der österreichischen Fußball-Bundesliga. Wir haben allerdings nichts davon. Rapid hat nun bereits das dritte Heimspiel hintereinander verloren und ist näher am Abstiegsplatz (zehn Punkte) als an den Lilanen (elf Punkte) sowie der Tabellenspitze (13 Punkte).