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Montag, 2. Mai 2016

Lech Poznań - Legia Warszawa 0:1 (0:0)

Polen, Puchar Polski, Finał, 2.5.2016
Stadion Narodowy, 48.563

Im polnischen Cupfinale der dominierenden Vereine der letzten Jahre machte Legia Warschau das Spiel, kam aber lange nicht zum Torabschluss, bis dann in der 69. Minute doch jemand einmal frei stand und das entscheidende Tor des Nachmittags schoss. Lech Poznań musste sich geschlagen geben. Der Legia-Trainer und ehemalige Innsbrucker Goalie und Trainer Stanislav Tschertschessov gewann in noch kurzer Amtszeit gleich einmal den ersten Titel.
Es war die Neuauflage des letztjährigen Cupfinales mit demselben Sieger. Legia gewann nunmehr 18-mal den polnischen Cup, Lech Poznań fünfmal. Legia war 2013 und 2014 Meister sowie 2011, 2012, 2013 und 2015 Cupsieger. Lech Poznań war 2015 Meister, Meisterschaftszweiter 2013 und 2014 und Cupfinalist 2011 und 2015.
Richtig groß machte das Finale aber das Geschehen auf den Tribünen. Beide Seiten zeigten große Choreos über beide Ränge in den gewohnt einheitlich blau respektive weiß gekleideten Fanblöcken und zündeten ordentlich, sodass jeweils mehrere Minuten lang Rauchschwaden im Stadion hingen. Beeindruckend war auch, wie lange die großen Überrollfahnen jeweils präsentiert wurden. In der zweiten Halbzeit gab es dreimal eine Unterbrechung, nachdem von Lech Poznań dutzende Bengalen auf das Feld geworfen worden waren. Das hätte nicht sein müssen. Sei es ein Gesang, eine Choreo oder eine Pyroshow: Man hatte den Blick jedenfalls ständig auf eine der beiden Seiten des Stadions gerichtet.
Das neue Warschauer Nationalstadion Stadion Narodowy wurde von 2008 bis 2011 als Finalstadion für die EM 2012 errichtet. Es steht an der Stelle des 1955 eröffneten Stadion Dziesięciolecia (Stadion X-lecia) („Stadion des 10. Jahrestages“), das allerdings seit den 1980ern nicht mehr genutzt worden war. Das für eine halbe Milliarde Euro erbaute neue Stadion umfasst 58.145 Sitzplätze. Die Zahl war an diesem Tag niedriger, aufgrund von Pufferblöcken zwischen Hintertor- und Längsseiten und dem an den Hintertorseiten freigelassenen Logenring, der sich zwischen oberem und unterem Rang befindet. Die polnische Nationalmannschaft trägt hier ihre Spiele aus, 2014 fand das erste polnische Cupfinale im Stadion Narodowy statt und 2015 gab es hier das Finale der Europa League.
Eine Skulptur von Staffelläufern aus dem Jahr 1955 erinnert an die Eigenschaft des alten Stadions als Leichtathletikoval. Eine Gedenksäule erinnert an Ryszard Siwiec, der sich 1968 im mit 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauern vollbesetzten Stadion aus Protest gegen den militärischen Einmarsch der kommunistischen Staaten in die Tschechoslowakei zur Niederschlagung des Prager Frühlings selbst verbrannte.

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