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Mittwoch, 26. August 2015

Stadion Ukrajina, Karpaty Ľviv

Lemberg, 25.8.2015

Das Stadion Ukrajina (ukrainisch Стадіон Україна) wurde 1963 als Stadion Druschba, Стадіон Дружба („Stadion der Freundschaft“) in Lemberg eröffnet. Im Zuge der ukrainischen Unabhängigkeit erhielt es 1990 seinen heutigen Namen. Es ist das Heimstadion von Karpaty Ľviv. Zum Eröffnungsspiel verlor Karpaty 1:0 gegen Žalgiris Vilnius. Den Rekordbesuch erlebte das Stadion 1971 bei einem Spiel gegen Dynamo Kiew, als hier 51.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren. Nach Umbauten 1999 hat das Stadion heute eine Kapazität von 28.051 Plätzen. Ende 2011 musste Karpaty in die für viel Geld neuerrichtete Arena Ľviv umziehen. Bereits nach wenigen Spielen dort kehrte man aber wieder in das traditionelle Stadion zurück, wo man seither wieder spielt.
Der FK Karpaty Ľviv (ФК Карпати Львів) wurde 1963 gegründet. Nach vier Jahren in der dritten sowjetischen Liga gelang 1968 der Aufstieg in die zweite Liga. Es folgte der größte Erfolg der Vereinsgeschichte: 1969 wurde Karpaty als erster und einziger Zweitligist sowjetischer Cupsieger. Von 1970 bis 1977 und 1980 spielte Karpaty in der ersten Liga der Sowjetunion. 1981 wurde Karpaty mit SKA fusioniert und spielte bis 1989 als SKA Karpaty in der zweiten Liga. Erst 1989 wurde daraus wieder allein Karpaty. Seit der ukrainischen Unabhängigkeit spielt man mit nur zweijähriger Unterbrechung in der obersten ukrainischen Spielklasse. 2010 schaffte man es in die Gruppenphase der Europa League. Zuletzt steckte man aber im Abstiegskampf.
Die Fanszene versammelt sich um die Banderstadt Ultras, benannt nach Stepan Bandera, der mit seiner ukrainisch-nationalistischen OUN in den 1930er und 1940er Jahren die polnische und die sowjetische Herrschaft über die Westukraine gewaltsam bekämpfte. Im Zweiten Weltkrieg brachten seine Leute 1941 in den Straßen von Lemberg tausende Jüdinnen und Juden um. 1942/43 bekämpften sie aber die deutschen Soldaten, nachdem Bandera verhaftet worden war, da seine Ausrufung eines ukrainischen Staats kein Teil der deutschen Pläne war. 1944 wurde Bandera den Nazis wieder freigelassen, um auf deutscher Seite gegen die sowjetische Armee zu kämpfen. Dazu kam es nur aufgrund des Kriegsverlaufs nicht mehr. 1969 wurde er in München vom KGB ermordet. Bandera wird hier regelmäßig mit Choreographien und Fahnen gehuldigt. Neben den grün-weißen Vereinsfarben verwendet man dabei die schwarz-roten Farben der OUN. In der Westukraine wird Bandera als Freiheitsheld gesehen, anderswo als Massenmörder und Nazi-Kollaborateur.

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