Oberösterreich, Bezirksliga Süd, 24. Runde, 30.5.2015
Winkelfeldstadion, 150
Nachdem die Gäste von der Union Neukirchen/Vöckla-Puchkirchen nach etwa zwanzig Minuten in Führung gegangen waren, spielte Pichl dann vor allem in der zweiten Halbzeit stärker und hätte sich ein Unentschieden verdient gehabt. Es war die erste Pichler Heimniederlage seit Juli 2014.
Der SV Pichl wurde 1963 in Pichl bei Wels gegründet. Von 1977 bis 1992 und von 1999 bis 2012 spielte man in der fünftklassigen 2. Landesliga West bzw. Landesliga West. 1970 begann hier Heinz Hochhauser, der später die SV Ried oder die Wiener Austria trainierte und für den Dosenkonzern arbeitete, als 23-Jähriger seine Trainerkarriere.
Das Winkelfeldstadion wurde 1965 eröffnet. Seinen Namen hat der Sportplatz von der Pichler Ortschaft Winkelfeld. Nach der Pleite der Union Wels 1984 wurde aus dem zuvor besuchten Welser Union-Stadion die dort als VIP- und Pressetribüne fungierende Holztribüne erworben, abgebaut und hier am Sportplatz wieder zusammengesetzt. Bis heute dient dieses Relikt aus Welser Bundesligazeiten nunmehr dem SV Pichl.
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Sonntag, 31. Mai 2015
Wels Ladies - Union Nebelberg 3:2 (2:0)
Oberösterreich, OÖ Frauenliga, 17. Runde, 30.5.2015
Union-Stadion Wels, 100
Mit einem verdienten, aber letztlich doch knappen Sieg gegen eine in der zweiten Halbzeit stärker auftretende Union Nebelberg verabschiedeten die Frauen des FC Wels im letzten Heimspiel das altehrwürdige Union-Stadion.
Das 1946 eröffnete Stadion wird nun nach 69 Jahren geschlossen.
Der heutige FC Wels entstand 2003 aus einer Fusion des bürgerlichen FC Union Wels mit dem Arbeiterverein Eintracht Wels, dessen ASKÖ-Stadion als Hauptspielstätte dient, während das Union-Stadion das letzte Jahrzehnt für 1b, Nachwuchs und das Frauenteam genutzt wurde. Seit den Plänen der Errichtung eines neuen Stadions für den FC Wels im Stadtteil Wimpassing, das nächstes Jahr eröffnet werden wird, wurde die Infrastruktur des Union-Stadions vernachlässigt, was man am aktuellen Zustand sehr deutlich sah. Anstelle des mitten im Wohngebiet liegenden Union-Stadions werden voraussichtlich Wohnungen gebaut werden.
Bei einer Besichtigung vor vier Jahren hatte es hier noch einen verfallenen Verschlag mit einer alten Toto-Tafel gegeben, die an die vergangene Zeit der Union Wels in der Bundesliga erinnerte. Die Union Wels war der erfolgreichste Fußballverein in der Stadt Wels gewesen und hatte 1982/83 und 1983/84 in der Bundesliga gespielt. Ein sechster Platz in der Zweiten Division 1981/82 hatte aufgrund Ligareform und Aufstockung der 1. Division den Aufstieg in die oberste Spielklasse gebracht. Höhepunkt der Vereinsgeschichte und größtes Spiel, welches das Union-Stadion je sah, war 1983 ein 2:2 nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung gegen Rapid vor 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Erst in der 89. Minute gelang Antonín Panenka der Ausgleich zum 2:2 durch einen Freistoß, dem ein Foul von Didi Constantini vorausgegangen war. Das Bundesligaabenteuer brachte aber grobe finanzielle Schwierigkeiten, die im Jänner 1984 zum Konkurs und zur Einstellung des Spielbetriebs führten. Die vollständige Auflösung wurde vermieden, der Verein spielte fortan bis zur Fusion 2003 aber nur mehr unterklassig.
Die Spiele gegen die Spitzenklubs in den beiden Bundesligasaisonen waren die großen Momente des Union-Stadions, von denen Manuel Fischer im Buch ... wenn der Rasen brennt ... im Kapitel über den Welser Nachkriegsfußball und Bernhard Mittermayr im großen Buch der österreichischen Fußballstadien im Eintrag über das Welser Stadion erzählen. Die Tribüne war zum Bundesliga-Aufstieg extra vergrößert worden.
Bundesligaluft gab es hier dann noch einmal als das Gugl-Stadion 1988 umgebaut und überdacht wurde und der LASK und Voest Linz hier ihre Spiele austrugen.
Zum Abschied vom Stadion waren an diesem Nachmittag dreimal mehr Leute als üblich zum Spiel der Welser Frauen gekommen. Eine kleine Sammlung an Fotos, Wimpel, Dressen, Medaillen und diversen Schriftstücken erinnnerte in der Kantine an die großen Jahre des Union-Stadions. Nach Spielende wurde hier noch eine Fernsehzusammenfassung des erwähnten großen Spiels gegen Rapid 1983 gezeigt. Auf diesen Programmpunkt musste aber verzichtet werden, da es von hier aus gleich weiter zum nächsten Fußballspiel in Pichl bei Wels ging. Dort befindet sich nämlich die Holztribüne, die zur Bundesligazeit im Union-Stadion als VIP- und Pressetribüne diente. Sie wurde nach dem Konkurs vom SV Pichl gekauft, abtransportiert und ziert bis dato den dortigen Sportplatz.
Union-Stadion Wels, 100
Mit einem verdienten, aber letztlich doch knappen Sieg gegen eine in der zweiten Halbzeit stärker auftretende Union Nebelberg verabschiedeten die Frauen des FC Wels im letzten Heimspiel das altehrwürdige Union-Stadion.
Das 1946 eröffnete Stadion wird nun nach 69 Jahren geschlossen.
Der heutige FC Wels entstand 2003 aus einer Fusion des bürgerlichen FC Union Wels mit dem Arbeiterverein Eintracht Wels, dessen ASKÖ-Stadion als Hauptspielstätte dient, während das Union-Stadion das letzte Jahrzehnt für 1b, Nachwuchs und das Frauenteam genutzt wurde. Seit den Plänen der Errichtung eines neuen Stadions für den FC Wels im Stadtteil Wimpassing, das nächstes Jahr eröffnet werden wird, wurde die Infrastruktur des Union-Stadions vernachlässigt, was man am aktuellen Zustand sehr deutlich sah. Anstelle des mitten im Wohngebiet liegenden Union-Stadions werden voraussichtlich Wohnungen gebaut werden.
Bei einer Besichtigung vor vier Jahren hatte es hier noch einen verfallenen Verschlag mit einer alten Toto-Tafel gegeben, die an die vergangene Zeit der Union Wels in der Bundesliga erinnerte. Die Union Wels war der erfolgreichste Fußballverein in der Stadt Wels gewesen und hatte 1982/83 und 1983/84 in der Bundesliga gespielt. Ein sechster Platz in der Zweiten Division 1981/82 hatte aufgrund Ligareform und Aufstockung der 1. Division den Aufstieg in die oberste Spielklasse gebracht. Höhepunkt der Vereinsgeschichte und größtes Spiel, welches das Union-Stadion je sah, war 1983 ein 2:2 nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung gegen Rapid vor 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Erst in der 89. Minute gelang Antonín Panenka der Ausgleich zum 2:2 durch einen Freistoß, dem ein Foul von Didi Constantini vorausgegangen war. Das Bundesligaabenteuer brachte aber grobe finanzielle Schwierigkeiten, die im Jänner 1984 zum Konkurs und zur Einstellung des Spielbetriebs führten. Die vollständige Auflösung wurde vermieden, der Verein spielte fortan bis zur Fusion 2003 aber nur mehr unterklassig.
Die Spiele gegen die Spitzenklubs in den beiden Bundesligasaisonen waren die großen Momente des Union-Stadions, von denen Manuel Fischer im Buch ... wenn der Rasen brennt ... im Kapitel über den Welser Nachkriegsfußball und Bernhard Mittermayr im großen Buch der österreichischen Fußballstadien im Eintrag über das Welser Stadion erzählen. Die Tribüne war zum Bundesliga-Aufstieg extra vergrößert worden.
Bundesligaluft gab es hier dann noch einmal als das Gugl-Stadion 1988 umgebaut und überdacht wurde und der LASK und Voest Linz hier ihre Spiele austrugen.
Zum Abschied vom Stadion waren an diesem Nachmittag dreimal mehr Leute als üblich zum Spiel der Welser Frauen gekommen. Eine kleine Sammlung an Fotos, Wimpel, Dressen, Medaillen und diversen Schriftstücken erinnnerte in der Kantine an die großen Jahre des Union-Stadions. Nach Spielende wurde hier noch eine Fernsehzusammenfassung des erwähnten großen Spiels gegen Rapid 1983 gezeigt. Auf diesen Programmpunkt musste aber verzichtet werden, da es von hier aus gleich weiter zum nächsten Fußballspiel in Pichl bei Wels ging. Dort befindet sich nämlich die Holztribüne, die zur Bundesligazeit im Union-Stadion als VIP- und Pressetribüne diente. Sie wurde nach dem Konkurs vom SV Pichl gekauft, abtransportiert und ziert bis dato den dortigen Sportplatz.