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Freitag, 17. Oktober 2014

Ballesterer 96



Rezension


Ballesterer
Nr. 96, November 2014
82 S.






Der Ballesterer definiert sich laut Impressum als Magazin zur Erweiterung des Horizionts und tatsächlich habe ich hieraus schon viel gelernt. Diesmal kam mir gleich im Editorial mit „Kollabo“ ein unbekanntes und bislang ungehörtes Wort unter, das aus dem Sinnzusammenhang erklärt wahrscheinlich eine Abkürzung des Wortes Kollaboration darstellt und die Zusammenarbeit mit einem Hip-Hop-Magazin beschreibt. Jugendsprache? Hip-Hop-Begrifflichkeit? Journalistischer Slang? Aufgrund persönlichem Desinteresse an Hip Hop und immer schon blankem Unverständnis bei Gelegenheiten, bei denen so etwas zu hören ist, war dieser Schwerpunkt jetzt nicht für mich gemacht. Pflichtschuldig wurden die Texte gelesen, die Thematik blieb mir aber fremd.

Hans Georg Egerer beschäftigt sich mit Katharina Prochazkas Buch Genusdetermination bei Fußballvereinsnamen im österreichischen Deutsch, das von der Frage handelt, warum man in Innsbruck der Wacker sagt, aber in Wien die Rapid, die Simmering etc. wenn Fans über die Fußballvereine sprechen. „Dabei stellte Prochazka fest, dass sich der Sprachgebrauch geändert hat. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war in Presseberichten noch von dem Rapid die Rede. In Steyr hielt sich die maskuline Form, der Vorwärts, noch bis in die 1980er Jahre.“ Prochazkas Thesen sind laut Egerers Nachfrage bei einem Germanistik-Professor der Universität Wien plausibel. Als Sukkus seines Artikels wird deutlich, dass Sprachentwicklung oft unergründlich und wenig vorhersagbar ist wie der Fußball.

In seiner Testreihe der österreichischen Bundesliga-Auswärtssektoren widmet sich Clemens Schotola diesmal dem Altacher Schnabelholz. Er äußert sich für meine Begriffe nicht deutlich genug zur immer noch unglaublichen Altacher Verarschung, die 2008 errichtete Längsseitentribüne an einem Eck nur bis zum am 16er zu bauen, um daneben ein offenes Stahlrohrgerüst für den Gästeanhang aufzustellen, von wo aus die Sicht auf das Spiel durch die danebenstehende höhere Betontribüne teilweise eingeschränkt ist (jedenfalls bei vollem Sektor). So etwas habe ich bei einem Tribünenneubau sonst noch nie erlebt und gesehen. Dafür verdient der SCR Altach all jene Verachtung, mit der er selbst offenbar auf anreisende Gäste blickt.

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