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Montag, 20. Januar 2014

Varese - Novara 1:1 (0:0)

Italien, Serie B, 20a giornata, 19.1.2014
Stadio Franco Ossola, 3.504

Obwohl Varese das Spiel dominierte, gelang ihnen lange Zeit kein Tor. Auch zwei sehr gute Chancen nach Flanken in der zweiten Halbzeit und sogar ein Elfmeter führten zu keinem Treffer. Als alles schon vorbei schien, ging der Ball in der Schlußminute aber doch noch zum 1:0 ins Tor. Alle Feldspieler feierten überschwänglich in der Kurve, das Stadion tobte über den scheinbaren Last-Minute-Sieg. Doch nach Wiederankick spielte Novara gut nach vorne und machte den sichtlich verdutzten, im Kopf wohl noch feiernden Gastgebern postwendend den Ausgleich. Kurz darauf wurde abgepfiffen. Das war Fußballdramaturgie wie sie besser nicht sein könnte.
Sowohl in der Auswärtskurve als auch auf heimischer Seite wurde supportet. Die heimischen Ultras in der Curva Nord betraten aus Protest gegen die mittägliche Beginnzeit um 12:30 erst nach einigen Minuten das Stadion und taten stattdessen anfangs per Transparent entschuldigend kund, daß sie noch bei Tisch wären. Tonangebend ist hier seit 1998 die rechtsextreme Gruppe Blood & Honour, benannt nach dem gleichnamigen Neonazinetzwerk. In den frühen 2000er Jahren sorgten sie mit gewalttätigen Protesten gegen die Verpflichtung von afrikanischen Spielern für Aufsehen, was 2002 sogar bis zu tätlichen Angriffen auf die Spieler selbst reichte.
Der heutige Verein AS Varese ist Nachfolgeverein des 1910 gegründeten Varese Football Club. Nachdem der Name im Faschismus 1923 zu Varese Sportiva italianisiert werden mußte, kehrte man 1947 zu Varese FC zurück. Zwischen 1971 und 1988 hieß der Verein Varese Calcio, ab 1988 bis 2004 dann wieder Varese FC. Zwischen 1964 und 1975 spielte Varese insgesamt sieben Jahre in der Serie A. Dann ging es sportlich und finanziell bergab, 1993 ging man freiwillig aus der Serie C2 in die Serie D. Ende der 90er Jahre klopfte Varese wieder an die Serie B an (Play-Off 2000), ging dann aber 2004 in Konkurs. Die Associazione Sportiva Varese 1910 wurde als Nachfolgeverein gegründet und begann in der sechsten Liga neu. Obwohl man dort den Aufstieg sportlich verpaßte, durfte man 2005 aufgrund „sportlicher Verdienste in der Vergangenheit“ in die fünftklassige Serie D aufsteigen. 2010 feierte man nach 25 Jahren die Rückkehr in die Serie B.
Das Stadio Franco Ossola wurde 1935 unter dem faschistischen Namen Stadio del Littorio als multifunktionelles Stadion für Fußball, Leichtathletik und Radrennen eröffnet. In der besten Zeit in der Serie A drängten sich hier bis zu 23.000 Menschen herein, die dann auch auf der Radrennbahn und Laufbahn saßen und standen. Heute hat das Stadion eine zugelassene Kapazität von 9.424 Plätzen. Außer auf der Haupttribüne gibt es bis heute keine Sitzplätze, sondern nur Stehplatzstufen, was dem Stadion einen gewissen Charme verleiht. 1950 wurde das Stadion nach Franco Ossola benannt. Der 1921 in Varese geborene Fußballer spielte hier und wechselte dann zu Torino, wo er mit dem Grande Torino fünfmal italienischer Meister wurde und mitsamt der gesamten Mannschaft 1949 beim Flugzeugabsturz von Superga ums Leben kam.
Da es das ganze Wochenende über unaufhörlich regnete, war das Spielfeld mit einer Plane abgedeckt gewesen. Der Boden war wohl tief, aber schien zumindest aus der Entfernung besser beschaffen als gedacht.
Vor dem Spiel wurde auch durch die Stadt Varese spaziert.












































3 Kommentare:

  1. Hallo, Welche Preise werden dort verlangt und gibt es genügend (gratis) Parkmöglichkeiten?

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    1. Die Gegengerade-Stehplatzkarte hätte regulär 20 Euro gekostet, war wegen des Dauerregens aber auf 5 Euro herabgesetzt. Neben dem Stadion steht die Sporthalle, dazwischen ist ein großer freier Parkplatz.

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    2. Danke für die Info!

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