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Dienstag, 20. August 2013
Ballesterer 84
Rezension
Ballesterer fm
Nr. 84, September 2013
66 S.
Die lesenswertesten Seiten des Hefts beinhalten ein Gespräch mit den mittlerweile offiziell drei Generationen der Ultras Rapid zu deren 25-jährigen Jubiläum. Roland Kresa erzählt von den Anfängen, dem Vorbild Sampdoria und der Diskrepanz zwischen Ultras-Manifest und Realität in Italien: „Wir haben immer nur Schulden gehabt, und unten sind die Capos mit dem Porsche gefahren. Ich würde auch gerne einen Porsche fahren, aber doch nicht auf Kosten der anderen.“ Nachfolger Oliver Pohle faßt den Generationswechsel 2003, der im Zeichen gesteigerter Intensität stand, in die Worte „Davor war es schon super, aber danach war es so richtig Ultras.“ Aus der aktuellen Generation meint Jakub Czyż zum Umgang mit der polizeilichen Beobachtung: „Jede Aktion wird jetzt doppelt und dreifach besprochen. Durch die Repression fehlt uns etwas die Leichtigkeit.“ Weiters gibt es Persönliches über sie als Rapidler und Ultra sowie über Neonazis in den 1990ern, die ehemalige Freundschaft mit den Verrückten Köpfen von Wacker Innsbruck, die (Fehl-)Einschätzung des „Westbahnhofprozesses“ und zu Rapid-Fanthemen wie erfolgreiche und nicht erfolgreiche Protestformen. Ein gutes Interview.
Die Titelgeschichte gibt Einblick in die Welt und den Alltag österreichischer Bundesliga-Schiedsrichter. Es gibt dort einige Ränkespiele, nicht nur zwischen Rebellen und der etablierten Funktionärsriege. Interessant ist auch der Blick auf Schiedsrichterinnen.
Im übrigen wurde die Akzeptanz der Referees als unparteiisch und ernsthafte Autorität wohl durch keinen Fehlpfiff derart massiv untergraben wie durch die Entscheidung des ÖFB für die Applikation von violetten (!) Streifen sowie einer Werbung für Augentropfen (!) auf ihren Dressen.
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