Verrückt nach Fußball: Groundhopping in Polen und der Ukraine

Rezension

Verrückt nach Fußball
Groundhopping in Polen und der Ukraine
Deutschland 2012
Film von Marc Quambusch
u.a. mit: Jan-Henrik Gruszecki, Jan Krapf, Beatrice Geißler


Im ersten Teil der ZDF-Dokumentarfilmreihe Verrückt nach Fußball wird der Volkssport Groundhopping vorgestellt. Der Film von Marc Quambusch begleitet die drei Deutschen Jan-Henrik Gruszecki, Jan Krapf und Beatrice Geißler nach Polen und in den Westen der Ukraine. Dabei werden die Freuden des Hoppens präsentiert wie das Reisen, Fußballschauen und Sehen neuer Städte, Stadien und Fußballplätze sowie die beständige Möglichkeit, daß der beste Plan ins Wasser fallen kann.
Gruszecki spricht die Heterogenität dieser Leidenschaft an, wenn er erwähnt, neben dem Genießen des Umfelds den Blick auch auf das sportliche Geschehen zu richten, während Polen-Kenner Jan Krapf sich auf die Fanszenen fokussiert. Krapf öffnet dann auch die Tore für Gespräche mit zwei Köpfen polnischer Ultraszenen und einem Sisyphos, der versucht, Auswege aus der Gewaltspirale aufzuzeigen. Keine Kontakte, die im normalsterblichen Groundhopping anfallen.
Die Dokumentation ist somit ein Hybrid aus Hopping- und Polen-Portrait.
Da ich selbst mehr stadien- und fußball(kultur)historisch orientiert bin als auf der Suche nach heißen Atmosphären, fand ich mich im Lobpreis des Unterligafußballs eher wieder als beim Beobachten von Fanaktionen. Aber unbestritten hat beides seinen Reiz.
In den Worten des Dortmunders Gruszecki: „Man sieht viel von der Welt“ und hat „einen schönen Magneten, der einen immer woanders hinzieht.“

Den Film gibt es in der ZDF-Mediathek zu sehen. In der zweiten Folge ging es um Italien, der dritte Streich wird von England handeln.