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Dienstag, 29. Januar 2013

Académica de Coimbra - Beira-Mar 3:1 (3:0)

Portugal, Primeira Liga, Jornada nº16, 25.1.2013
Estádio Cidade de Coimbra, 2.521

Für beide Mannschaften geht es gegen den Abstieg, so wäre ein eher hartes Match zu erwarten gewesen. Doch dem war nicht so − trotz des Elfmeters zum Ehrentreffer für die Gäste aus Aveiro samt ein wenig Rudelbildung. Beide versuchten sich mit spielerischen Mitteln durchzusetzen, wodurch ein durchaus schön anzusehendes Spiel entstand.
Der motivierte Heimfansektor sorgte für Stimmung, trotz der Vielzahl an leeren Plätzen im EM-Stadion. Man wandte sich gegen die vom Fernsehen diktierten Anstoßzeiten wie hier etwa Freitagabend − der wenigen Groundhopper Freud, der vielen Fußballfans Leid. Die Gästefans kamen mit Verspätung, rechtzeitig zu den Genickschlägen der nun fallenden Tore, ließen sich aber nicht entmutigen.
Der Fußballverein Académica de Coimbra wurde 1911 als Fußballsektion der Associação Académica de Coimbra gegründet, der seit 1887 bestehenden Sportvereinigung der gleichnamigen Studierendenvertretung der Universität von Coimbra. Offizieller Vereinsname ist (seit 1984) Associação Académica de Coimbra − Organismo Autónomo de Futebol („Akademischer Verein von Coimbra − Autonome Fußball-Organisation“).
Aus dieser Tradition heraus spielte der Verein in den 1960er Jahren eine bedeutende politische Rolle im Widerstand gegen das erst 1974 gestürzte diktatorische Regime des faschistischen Estado Novo, da die Spieler damals tatsächlich Studenten waren und das Stadion gewisse Freiräume für Unmutsäußerungen bot. Höhepunkte waren neben dem Studierendenstreik 1962 insbesondere das Cupfinale gegen Benfica 1969, als der mitgereiste Anhang aus Coimbra Spruchbänder mit Forderungen nach Freiheit und Demokratie zeigte und das Spiel im Nationalstadion zur bis dahin größten Kundgebung gegen die Diktatur machte. 1969 konnte Académica den Cupsieg von 1939 nicht wiederholen, aber 2012 wurden sie an gleicher Stelle zum zweiten Mal Cupsieger. Die größten Erfolge hatte der Verein Ende der sechziger Jahre, als 1967 den zweiten Platz in der Meisterschaft erreichte (beste Platzierung der Vereinsgeschichte), 1967 und 1969 im Cupfinale stand und es 1969/70 bis ins Viertelfinale des Europacups der Cupsieger schaffte. Der sportliche Erfolg machte den politischen Protest umso wirkungsvoller. Ein Spieler jener Jahre war von 1965 bis 1969 Artur Jorge, der später als Trainer reüssierte. Die 1990er Jahre verbrachte der Verein überwiegend in der zweiten Liga, seit 2002 hält man sich nun aber oben.
Markus Berger spielte hier von 2007 bis 2011.
Das Estádio Cidade de Coimbra, das städtische Stadion von Coimbra, wurde nach groß angelegtem Umbau für die EM 2004 im Jahr 2003 neu eröffnet. Zwei Gruppenspiele fanden 2004 hier statt. Als Multifunktionsstadion ist es mit einer Laufbahn ausgestattet. Von außen hat es den Charme einer Shoppinghöhle: Mit allerlei Geschäften in der Außenwand und dem angeschlossenen Einkaufszentrum ist der Komplex nicht als Stadion zu erkennen. Im Inneren verläuft ein unterer Rang rund um das Oval, während der obere Rang nur ein U beschreibt. Das Stadiondach umfaßt auch nur diese drei Viertel der 30.210 Sitzplätze, wobei das Dach nicht alle unteren Plätze schützt, wie der Dauerregen an diesem Abend bewies. Der untere Rang ist im wesentlichen das 1949 eröffnete alte Estádio Municipal, das beim Neubau aufgestockt wurde. Der nicht mit Werbeplanen abgedeckte Teil der U-Öffnung dient als Auswärtssektor und wurde mit einer an ein Zeltdorf erinnernden Konstruktion in diesem oberen Bereich überdacht.
Untertags wurde ein kleines Stadion besucht und die schöne Altstadt von Coimbra besichtigt.

















































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