Mestni stadion Fazanerija, 1.000
Tiefer Boden bei beständigem Regen ergänzte die Dressen der Kicker bald um den Farbton gatschfarben, was besonders beim weißen Ballett von Mura zur Geltung kam. Vom spielerischen Niveau her blieb die Partie äußerst bescheiden, doch spannend war das Match bis zuletzt. Die Heimischen liegen am letzten Platz, während die Violetten aus Maribor auch heuer wieder Meister werden wollen. Doch Mura kam besser zurecht und zu einigen Chancen, die aber allesamt vergeben wurden. Selbst ein Elfmeter reichte nicht zum Torerfolg. Die Gäste konnten wenig Akzente setzten, schafften aber eine Viertelstunde vor Schluß zwei Tore innerhalb von zwei Minuten. Als das Eis gebrochen war, konnte wiederum eine Minute später auch Mura plötzlich treffen. Doch das war zuwenig. Wer solche Spiel verliert, steigt ab. Wer solche Spiele gewinnt, wird Meister.
Die Stimmung bei Mura ist angespannt. Die Spieler waren nur unter Protest angetreten, da sie unerfüllte Versprechen der Vereinsführung anprangern. Nach ihrem Tor versammelten sie sich kurz gemeinsam vor der Haupttribüne.
Die alte Hintertor-Fantribüne von Mura blieb leer. Jüngere Supportwillige standen auf der unüberdachten Längsseite und ältere Semester hinter dem anderen Tor unter dem Dach, wo sie den akustischen Vorteil nutzten und bei weitem lauter waren. Supportet wurde beiderseits aber nur kurz und unregelmäßig.
Der Gästeanhang tröpfelte nach Spielbeginn langsam ins Stadion. Nach zwanzig Minuten machte man sich mit Trommel und Gesang bemerkbar. Einige wenige Sprechchöre an das Gegenüber erinnerten entfernt daran, daß dies ein heißes Derby mit langer Geschichte wäre.
Polizei war trotzdem zahlreich und gut ausgerüstet anwesend.
ND Mura 05 entstand 2005 als Neugründung des 1924 gegründeten NK Mura. Der Verein hatte 2004 keine Lizenz mehr bekommen, mußte zwangsabsteigen, ging in Konkurs und wurde aufgelöst. Der Nachfolgeverein stieg in der dritten Liga ein und schaffte vorige Saison die Rückkehr in die erste Liga (als Viertplatzierter der zweiten Liga, nachdem die ersten drei verzichtet hatten). Man qualifizierte sich mit einer guten Saison dann als Tabellendritter auch gleich für den Europacup, wo man heuer drei Qualifikationsrunden überstand und sensationell erst vor der Gruppenphase scheiterte. Der Höhenflug dürfte nun aber vorbei sein. Die erfolgreichste Zeit waren die 1990er Jahre mit dem Cupsieg 1995 als größtem Vereinserfolg sowie zwei zweiten Plätzen in der Meisterschaft 1994 und 1998.
Das Mestni stadion Fazanerija wurde 1936 als Fußballplatz eröffnet. Die erste Tribüne wurde 1983 errichtet. Sie wurde 1994 durch eine hinter das Tor gezogene Kurve und eine freistehende Hintertortribüne ergänzt, während die andere Hälfte der Längsseite frei blieb. Die eigentümliche Form gibt dem Stadion einen eigenen Reiz. 2001 wurden Plastiksitze installiert, zuletzt die freie Längsseite mit betonierten Stehplatzstufen versehen. 3.716 Sitzplätze bietet das Stadion seither, insgesamt finden 5.500 Leute Platz.
Vor dem Spiel wurde durch die Stadt Murska Sobota spaziert.
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