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Mittwoch, 19. September 2012
Ballesterer 75
Rezension
Ballesterer fm
Nr. 75, Oktober 2012
66 S.
Dem Bemühen der SSC Napoli um die Rückkehr in die europäische Spitze − dorthin, wo sie in den Jahren mit Halbgott Diego Maradona waren − gilt die von Jakob Rosenberg gestaltete Titelgeschichte. Er kennt Neapel und kann daher kenntnisreich erzählen, was der Verein für die Stadt bedeutet. Das sind die Stärken des Artikels, weniger mehr oder minder aktuelles Geschehen. Ein paar stimmungsvolle Bilder aus dem San Paolo hätten gutgetan.
Gleich zwei nette Schmunzler bietet Reinhard Krennhubers Interview mit dem Direktor des Museums von Fenerbahçe. Einerseits einen der wohl romantischsten Momente, zu denen je ein Fußballfan gegenüber seiner Frau fähig war: „Als ich ihr den Heiratsantrag gemacht habe, habe ich bei einem Abendessen zu ihr gesagt: ,Willst du meine Mätresse sein? Meine zweite Frau?‘ Sie war ein bißchen verstört, da habe ich gemeint: ,Du weißt ja, ich liebe dich, aber ich bin bereits mit Fenerbahçe verheiratet. Wenn ich für dich meinen Verein aufgeben muß, lassen wir es besser. Denn ohne Fenerbahçe kann ich nicht leben.‘ Sie hat es akzeptiert, und das freut mich sehr.“
Andererseits erzählt ebenjener Alp Bacıoğlu zur Illustration der Entwicklung des Fußballs anhand des Europacups: „In den 1960er und 1970er Jahren war der türkische Fußball nicht so gut, damals sind die Klubs regelmäßig gegen österreichische Gegner ausgeschieden. Ich kann mich erinnern, daß die Leute gesagt haben: Nicht schon wieder Rapid.“
Die Präsentation der Redaktion in der Art der Panini-Pickerl ist im übrigen hervorragend gelungen. In der Frage nach der Lieblingsausgabe hat natürlich Thomas Unger ohne Abstriche recht: No. 58, Krankl − „Ein Cover, das nicht zu schlagen ist, ist nicht zu schlagen. Nicht einmal auswärts.“
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