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Samstag, 11. Februar 2012
11 Freunde, 123
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 123, Februar 2012
114 S.
Das von seinem Biographen Patrick Barclay geschriebene Portrait über Alex Ferguson ist ein sehr interessanter Text. Er kristallisiert als Fergusons archaische, aber wirkungsvolle Erfolgsprinzipien Macht und Kontrolle heraus. In einem Vortrag Fergusons am Trinity College in Dublin im Jahr 2010 nannte er als die drei wichtigsten Elemente seines Führungsstils „Kontrolle, Beobachtung und der Umgang mit Veränderungen“. Seine spannende Erklärung auf eine Nachfrage, was er mit Beobachtung meine: „Auf alles zu achten, was um einen herum passiert und zu analysieren, was wichtig ist. Gefahren und Chancen erkennen, die andere nicht sehen. Das alles kommt mit der Erfahrung.“ Erfahrung hat er wohl wie derzeit kein Zweiter. Die aufmerksame Wachsamkeit und intellektuelle Verarbeitung des Umfelds führte zum Erfolg über Jahrzehnte hinweg.
Leider ist das Zitat am Titelblatt mißlungen. Denn die deutsche Übersetzung des von Ferguson beim legendären Last-Minute-Triumph im Finale der Champions League 1999 geäußerten „Football, bloody hell“ als „Fußball, verdammte Hölle“ gibt nicht einmal ansatzweise die Kraft dieses Stoßseufzers wieder.
Des weiteren gibt es im Heft Lesenswertes über die rechtsextreme Basis der Hooligan-Band Kategorie C von Ronny Blaschke, über den Kroaten Robert Prosinečki als Trainer beim serbischen Crvena zvezda (Roter Stern) in Belgrad und eine immer wieder wichtige Philippika von Philipp Köster gegen den immer schrillere Blüten treibenden Unsinn der Sponsorenbenennung von Fußballstadien.
Ein Portraitartikel beschäftigt sich mit Wohl (sportlich) und Wehe („Greutherisierung“) eines Vereins mit einem dabei besonders hervorstechenden Beispiel. Zur Benennung des Fürther Ronhof als „Playmobil-Stadion“ und dann „Trolli-Arena“ meint ein Fan: „Der erste Stadionname war schon beschissen, doch wir haben geschafft, was uns keiner zugetraut hat: Wir haben einen noch beschisseneren Namen gefunden.“
Gleich zwei Bücher über österreichische Fußballheroen werden im Rezensionsteil präsentiert, Benjamin Kuhlhoff hat Wolfgang Weisgrams Sindelar-Roman gelesen und Ulrich von Berg lobt die kürzlich erschienende Biographie von „Bimbo“ Binder.
Das leicht modifizierte Layout des Hefts gefällt grundsätzlich. Die Rubrik Kurzpass ist nun aber optisch fast nicht mehr von danebengesetzten (textlastigen) Inseratenseiten zu unterscheiden. Das ist wohl gewollt, doch als kostenloser Hinweise an die Redaktion: Dies führt zum Überblättern der Seiten.
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