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Freitag, 3. Juni 2011

11 Freunde, 115


Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr.115, Juni 2011
130 S.






Wie voriges Jahr gibt es eine große Reportage über einen Verein, der durch die Saison begleitet wurde. Es ist als kleiner Roman zwar eh nett zu lesen, aber leider doch dramaturgisch fad, was angesichts der sportlich spannenden Saison von Hertha BSC bemerkenswert ist.

Bereits zum zweiten Mal berichtet 11 Freunde aus der nordfinnischen Stadt Rovaniemi. Ging es in Heft 97 im Dezember 2009 aber um die Integrationsbemühungen für eine Gruppe afrikanischer Spieler aus Sambia am Polarkreis, so geht es diesmal darum, daß der Verein Rovaniemen Palloseura (RoPS) nach 2005 und 2008 nun bereits zum dritten Mal zum Opfer von verschobenen Partien aufgrund von Wettbetrugs wurde. Neun (!) Spieler wurden im März suspendiert, der Verein hatte damit einen Monat vor Beginn der Meisterschaft nur mehr acht Spieler zur Verfügung. Diesmal haben die Aktivitäten eines Wettpaten aus Singapur allerdings nicht allein RoPS betroffen, der Skandal zieht weitere Kreise in der finnische Liga.

Interessant ist der Artikel von Julius Müller-Meiningen über das Finanzierungsmodell des italienischen Udinese Calcio, wo der Handel mit Spielern zum Finanzierungsmodell des Vereins erhoben wurde. 100 Spieler hat der Verein unter Vertrag, die mittels einer großen Scoutingabteilung verpflichtet wurden. Sie werden allerorts verliehen oder in der eigenen Mannschaft eingesetzt, um dann auch wieder möglichst gewinnbringend weiterverkauft zu werden. Das Modell funktioniert, sympathisch ist dieser auf die Spitze getriebene moderne Fußball aber nicht.

Sonst gibt es noch über das schwierige Leben des linksalternativen Vereins Roter Stern Leipzig bei Auswärtsspielen unter Gewaltandrohung von Neonazis im Osten Deutschlands zu lesen und man bekommt ein schöne Anekdote über Diego Maradonas gottgleiches Wirken in Neapel, hier als sozialer Samariter, geboten.

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