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Mittwoch, 6. Februar 2008
Ballesterer 32
Rezension
Ballesterer fm
Nr. 32, Februar/März 2008
65 S.
Die netten Ballesterer-Leute haben mich zu ihrer Klausur eingeladen gehabt und mich zu meiner Meinung über ihr Heft befragt. Ich hoff', ich hab' ihnen mit meinen sehr persönlich gefärbten, unstrukturierten freien Assoziationen helfen können und es ist nicht nur hängen geblieben, daß ich so humorlos bin :-). Als Dankeschön hat's ein hübsches Leiberl gegeben. Das ganze hat aber auch den netten Vorteil gehabt, daß ich das aktuelle Heft jetzt schon gelesen hab', obwohl's noch gar nicht mein Postkastl erreicht hat.
Titelthema ist diesmal der Themenkreis Transfers - und Transferflops, mit einer sehr schönen Geschichte über die unvergessliche Episode Hugo Maradona bei Rapid. Interessant ist hier auch das Interview mit dem Anwalt, der die Bosman-Causa durchgefochten hat. Sehr lehrreiche Artikel, auch aus der, man muß es immer wieder erwähnen, großartigen Serie "Fußball unterm Hakenkreuz", diesmal mit einer routinierten Folge über Spielertransfers. Etwas unschlüssig läßt nur zurück, daß es in der (sehr guten) Titelgeschichte heißt "Zum Standardrepertoire jedes geübten Bosman-Raunzers gehört: "Die Nachwuchsarbeit ist kaputt! Schaut euch Ajax Amsterdam an!" Dabei hätte längst auffallen können, dass Ajax lebt. Sehr gut sogar. Zwar hat der Klub zweimal in Serie die Quali für die europäische Eliteliga verpasst, aber: In der laufenden Saison haben die Rot-Weißen knapp 52 Millionen Euro mit Transfers verdient. Das bedeutet Platz vier hinter Porto, Lyon und Atletico Madrid im Ranking der Ablösesummen-Kassierer. Dass der Klub nicht an alte Erfolge wie den Champions-League-Titel 1995 anschließen kann, kann man auch von einer anderen Seite sehen: Ajax hat einfach das wirtschaftliche Pech, in keiner der fünf Topligen zu Hause zu sein." (was ich für sehr zutreffend halte), ein paar Seiten weiter hinten aber dann der Netzwerkanalyst Wolfgang Neurath mit "Selbst ein Klub wie Ajax Amsterdam, der 1995 noch die Champions League gewinnen konnte, ist mittlerweile nicht mehr in der Lage, sich über sein vorbildliches Ausbildungssystem zu reproduzieren." zitiert wird. Jetzt kommen Transfererlöse nicht nur aus dem Verkauf von Eigenbauspieler, trotzdem würde man dann schon gern wissen, wie's jetzt ist.
Interessant sind weiters auch der Artikel von Mario Sonnberger über den Kärntner BZÖ-Verein sowie die Geschichten über den argentinischen Meister, über Rosenborg Trondheim, Italien. Sehr schön das Fotoessay aus der tschechischen Unterliga. Auch Dr. Pennwiesers grausliche (für meinereiner, dem schon schlecht wird, wenn er an Blut und Verletzung nur denkt), aber immer lehrreiche Medizin-Kolumne, diesmal über's Nasenbluten, sollte einmal positiv herausgestrichen werden. Ein rundes, sehr schönes Heft.
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