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Freitag, 8. Juni 2007
11 Freunde, Nr.67
Rezension
11 Freunde
Magazin für Fußball-Kultur
Nr.67, Juni 2007
130 S.
Die Juni-Ausgabe des deutschen Fußball-Magazins "11 Freunde" beeindruckt vor allem durch eine 14-seitige Reportage über die Auswärtsreise des brasilianischen Teams Flamengo Rio im Rahmen der Copa Libertadores zu Real Potosi in Bolivien, auf 3.960 Meter Seehöhe in den Anden gelegen: Henrik Jönsson (Text) und Douglas Engle (Bilder), "Das härteste Auswärtsspiel der Welt". Ein absolutes Highlight der Reportage - wunderbare Photographien, herrlich geschrieben. Man lernt, während man die fesselnde Geschichte liest, so nebenbei über das südamerikanische Gegenstück zur Champions League und seinen egalitäreren Modus, über die Probleme dieser Höhe für Meereshöhenbewohner (zu wenig rote Blutkörperchen, kleinste körperliche Anstrengung läßt einen bereits fast umkippen - und da soll man kicken...) und ihre Bekämpfung (Sauerstoff, Koka-Tee und Koka-Zuckerln helfen), erfährt über das Verhältnis von Brasilien und Bolivien in politischer und fußballerischer Hinsicht und ein wenig über südamerikanische Sportpolitik. Ganz groß!
Auch die Titelgeschichte (Manni Breuckmann, "Woran wir uns gewöhnt haben") ist gut und eine ganz richtige, rechtmäßige und ordentliche Philippika gegen die Kommerzialisierung und die Mißstände des "modernen Fußballs", wie sie nie zu oft geschrieben, gedruckt und gelesen werden kann. Sie verblaßt aber leider gegenüber der Südamerika-Reportage.Weiters finden sich im Heft wieder viele schöne Geschichten, etwa über Nottingham Forest Ende der 1970er Jahre oder über den Niedergang von Leeds United. Nett ist auch eine kleine Bildergalerie häßlicher Fußball-Pokale. Mit Interesse gelesen habe ich einen Groundhopping-Bericht über Zenit St. Petersburg - mal schauen, ob uns der UI-Cup-Wind dorthin verschlägt.
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