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Donnerstag, 30. April 2015

Prottes - Obritz 2:1 (2:1)

Niederösterreich, Gebietsliga Nord/Nordwest, 30. Runde, 29.4.2015
Barbarastadion, 100

Nach zwanzig Minuten gingen die Gäste aus Obritz in Führung. Doch de favorisierte Mannschaft von Prottes drehte das Match noch vor der Pause und gewann das Spiel am Schluss auch mit nur mehr zehn Mann am Platz.
Der SC Prottes wurde 1922 gegründet. Dieser erste Verein musste aber bereits 1928 wieder den Betrieb einstellen. 1929 wurde der SC Vorwärts Prottes neu gegründet. Nach der Einstellung des Spielbetriebs im Zweiten Weltkrieg wurde schließlich 1946 der heutige SC Prottes gegründet. 1957 wurde der Verein zum Werksverein der in der Erdölregion omnipräsenten ÖMV. 1958 wurde der Verein offiziell in SC ÖMV Prottes umbenannt. Mit der finanziellen Unterstützung der ÖMV stieg Prottes aus der 2. Klasse bis 1966 in die niederösterreichische Landesliga auf, wo man bis 1970 spielte. In den folgenden Jahrzehnten ging es über Oberliga und Unterliga bergab bis man 1997 wieder in der 1. Klasse angelangt war. 2004 stieg Prottes in die Gebietsliga auf, wo man seither spielt.
Am Sportplatz wurde 1950 die erste Kabine gebaut. Das heutige Klubhaus wurde 1996 eröffnet und dient mit seinem Vorbau als Haupttribüne, da sich hier auch die Kantine befindet. Die alte Tribüne gegenüber blieb da eher schütter besucht (von Anhängern aus Obritz). Der Sportplatzname Barbarastadion verweist auf die Bergbautradition, unter welche das Ölbohren fällt.
Rapid war in Prottes bereits 1956 einmal in einem Ablösespiel zu Gast. Zuletzt trat Rapid hier 2001 (3:1 für Rapid) und 2010 (11:0) in Freundschaftsspielen an.
Vor dem Spiel wurde die Ortschaft Prottes besichtigt.



































Mittwoch, 29. April 2015

Vienna - Parndorf 0:2 (0:0)

Regionalliga Ost, 30. Runde, 28.4.2015
Hohe Warte, 602

In einem Spiel der unrealistisch gewordenen allerletzten Chance nach vielen verlorenen Punkten und Spielen im Frühjahr spielte die Vienna engagiert. Es reichte aber einfach nicht und Parndorf machte stattdessen cool nach Standardsituation und Konter Tore.
Beide Vereine hatten sich um den zweiten Platz hinter Ritzing gematcht, der zur Teilnahme an der Relegation für die zweite Liga berechtigen würde, sollte Ritzing erneut keine Bundesligalizenz erhalten. Ritzing scheiterte in den vergangenen Jahren an Finanzkonstruktionen, mit denen man wohl die Zahlung von Steuern und Sozialabgaben umging, und ging in der laufenden Saison in Insolvenz, um nach Abschluss des Verfahrens im Winter frisch saniert groß in den Kader zu investieren. Das sind aber alles keine absoluten Ausschlussgründe für ein kommendes Bundesligapickerl als fit and proper.
In der Relegation 2011 hatte sich der damalige Zweitligist Vienna gegen den Ostligisten Parndorf durchgesetzt. Damals ging es um etwas und war die Hohe Warte an einem schönen Abend gut besucht. An diesem unwirtlichen, kalten und von Wind und Regenschauern geprägten Abend war es anders. Das war wohl ein Minusrekord an Zuschauerinnen und Zuschauern.

































Dienstag, 28. April 2015

Der tödliche Pass, 76


Rezension


Der tödliche Pass
Magazin zur näheren Betrachtung des Fußballspiels
Heft 76, April 2015
86 S.






Als „persönliche Hommage an Charlie Hebdo“ portraitiert Albrecht Sonntag „meine liebsten Fussball-Hasser“. Er beschreibt den ungleich höheren Stellenwert von Satire und Karikatur in Frankreich in der öffentlichen Debattenkultur und im politischen Alltag. So gibt es in der französischen Presselandschaft „weit und breit keine BILD-Zeitung, aber dafür jede Menge satirischer Magazine und Wochenzeitschriften.“ Dogmen aller Art werden radikal attackiert und angeprangert. Charlie Hebdo vertrat dabei die Tradition marxistischer Sportkritik, die den Fußball als zynisches Medienspektakel mit Parallelen zur Religion und der politischen Funktion der Volksverdummung durch Panem et circenses sieht, wie Sonntag beschreibt: „Der ästhetischen Dimension dieses Spiels war man vollkommen unempfindlich.“ Er stellt die Fußballkritik in die Tradition französischer Religionskritik und Satire-Tradition seit der Aufklärung des 18.Jh.
Höhepunkt der Fußball-Beschäftigung von Charlie Hebdo war ein Sonderheft, das zur WM 1998 erschien. Die in den einzelnen Text- und Bildbeiträgen kritisierten skandalösen Zustände haben 17 Jahre später nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt, stellt Sonntag fest: „Korruption bei der FIFA, verharmlostes Doping auf allen Ebenen, Gewalteskalation im Stadion, Spielmanipulationen, Rassismus und Diskriminierung, schamlose Inanspruchnahme öffentlicher Gelder, moderner Sklavenhandel mit Talenten aus der dritten Welt, dumpfer Chauvinismus vom Dorfclub bis zur Nationalmannschaft, groteske Spielergehälter bei gleichzeitig exorbitanter Verschuldung der Vereine, gierige Gehirnwäsche durch Sponsoren aller Art, ...“
Die Lektüre rege zur Selbstbefragung an, wieso man so sehr im Fußball verhaftet ist und aus emotionaler Anziehung Missstände verdränge. Sonntags Schluss: „Man muss den von Charlie Hebdo gepredigten Fußball-Hass nicht teilen. Aber die Fragen, die er aufwirft, helfen zweifellos, den Fußball besser zu verstehen.“

Weiters gibt es im Heft einen Artikel von Jan Tilman Schwab über einen während der südafrikanischen Apartheid-Diktatur 1973 entstandenen Blaxploitation-Fußballkrimi namens Joe Bullet sowie lesenswerte Buchrezensionen. Claus Melchior rezensiert etwa Arthur Heinrichs Biographie des Martin Abraham Stock und beurteilt den aktuellen Referenzband zur österreichischen Fußballgeschichtsforschung zur NS-Zeit Fußball unterm Hakenkreuz in der „Ostmark“ zutreffend als „vorbildliche Fußballgeschichtsschreibung von höchster Qualität“, die in facettenreichen Darstellungen den erreichten Erkenntnisstand dokumentiert.

Montag, 27. April 2015

Slovenský Grob - Slovan Ivanka pri Dunaji 2:1 (1:0)

Slowakei, III. liga Bratislava, 22. kolo, 26.4.2015
Futbalové ihrisko Slovenský Grob, 150

Gegen den Tabellenletzten Slovan Ivanka pri Dunaji machte der nur wenige Plätze oberhalb rangierende OŠK Slovenský Grob über weite Strecken das Spiel und gewann verdient. Die Gäste konnten zwar zehn Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer erzielen, aber das Match dennoch nicht mehr spannend machen.
Der Obecný športový klub Slovenský Grob wurde 1932 in der westslowakischen Ortschaft Slovenský Grob gegründet. Seit der mit der heurigen Saison wirksam gewordenen Ligenreform spielt man in der nun drittklassigen Liga der Region Bratislava. Mit den drei kleinen Stahlrohrtribünen wird die Kapazität des Sportplatzes mit 700 Plätzen angegeben.
Zuvor war an diesem Tag ein Fußballspiel bei Ružinov Bratislava besucht worden.