Freitag, 5. April 2019

Republikflucht 10




Rezension


Republikflucht
Ausgabe 10
236 S.









Die zehnte Ausgabe des ostdeutschen Fanzines aus Cottbus und Frankfurt/Oder ist gleich stolze 236 Seiten dick. Die Herren sind 2016 und 2017 „über vier Kontinente gerammelt und haben dabei die rote Jubiläumsschleife einmal um die blaue Kugel herum gezogen. Oranjestad − Hanoi − Buenos Aires − Śmiłowo, die abgewetzte Achse, auf der es durch unsere Dezennium-Edition gehen wird. Nicht immer geradewegs − manchmal mit Schlenkern über Britannien oder den Balkan −, auch nicht immer problembefreit − sondern mit Auspuffzipperlein und Ausreisesteuern −, und erst recht nicht immer just in time − aber die Bibel ist ja auch 2099 Jahre alt und die Fans lesen es immer noch“ wird im Vorwort der Inhalt umrissen. Brandheiße Aktualität ist in einem Fanzine tatsächlich nicht notwendig. Hier erwarte ich mir interessante Reiseerfahrungen und Informationen. Aktuelles erfährt man eh im Internetz, Hintergründe aber dort nie und dafür beim Lesen von Heften. So ist das Verhältnis ja auch hier zwischen dem Fotoblog around-the-ground.com und dem vorliegenden Heft.

Über einen Sprachkurs als Bildungsurlaub, der für eine ausgedehnte Argentinienreise in und um Buenos Aires genutzt wurde, erfährt man hier auf den ersten Seiten. Den Großteil des Hefts machen wieder zahlreiche Berichte von Spielen in Polen aus, wobei man hier als Leser seine Halbbildung freimütig gestehen kann: Viele der Vereine kannte ich nicht. Gerade das ist allerdings ein Hauptgrund, zu lesen und zu lernen.

Gut die Runde machten seinerzeit Bilder vom Derby im kosovarischen Gjilan, aufgrund eines besonderen Umstands: „Mein erster Eindruck war, dass sich im kompletten Stadion nur Ultras aufgehalten haben. Alle anderen Zuschauer haben wohl erst gar keine Karten bekommen und haben es sich in einem Rohbau hinter einem der Tore gemütlich gemacht. Die Menschen haben sich auf allen Etagen des noch nicht ansatzweise fertigen Hauses verteilt − ein perverser Anblick!“

Exotischere Reiseberichte gibt es aus Südostasien, Irland und der Karibik.

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