Freitag, 30. September 2016

Real Sociedad - Betis 1:0 (0:0)

Spanien, Primera División, Jornada 7, 30.9.2016
Estadio de Anoeta, 18.310

In einem nicht übermäßig unterhaltsamen Spiel setzte sich Real Sociedad mit einem Tor von Carlos V., der sein 200. Pflichtspiel für die Heimmannschaft gefeiert hatte, gegen die Gäste von Real Betis Balompié aus Sevilla durch.
Die Real Sociedad de Fútbol („Königliche Fußballgesellschaft“) wurde 1909 in San Sebastián (spanisch) bzw. Donostia (baskisch) als Sociedad de Fútbol gegründet. Der Königstitel Real wurde dem Fußballverein 1910 vom spanischen König verliehen, der hier damals seine Sommerresidenz hatte. Nach Real Madrid und eben Real Betis war man der dritte Verein der sich königlicher Verein nennen durfte. Nach dem Sturz der Monarchie wurde der Königstitel in der Republik 1931 abgeschafft, der Vereinsname wurde auf die baskische Variante Donostia FC geändert. Unter der Franco-Diktatur wurde wieder der spanische Name Real Sociedad eingeführt.
1928 war Real Sociedad Gründungsmitglied der spanischen Liga. Nachdem man 1979/80 trotz nur einer Saisonniederlage nur den zweiten Platz errungen hatte, wurde Real Sociedad schließlich 1980/81 und 1981/82 zweimal spanischer Meister. 1909 gewann der Verein erstmals die Copa del Rey, in den erfolgreichen 1980er Jahren folgte 1987 ein weiterer Cupsieg. Größter Erfolg in jüngerer Vergangenheit war der zweite Platz in der Primera División 2002/03. Von 1967 bis 2007 spielte Real Sociedad durchgängig erstklassig. Nach drei Saisonen in der Segunda División stieg man 2010 wieder auf.
Die 1980er Jahre waren die große Zeit des baskischen Fußball. Auf die zwei Meistertitel von Real Sociedad 1981 und 1982 folgten zwei Titel des baskischen Rivalen Athletic Club aus Bilbao. Damals durften hier ebenso wie in Bilbao nur baskische Spieler spielen. Real Sociedad wich von der Selbstbeschränkung aber 1989 ab, indem man ausländische Legionäre akzeptierte und nur keine Spanier zuließ. Auch diese Beschränkung ließ Real Sociedad aber später fallen, sodass man keine Unterschiede mehr bei der Spielerverpflichtung macht.
Der Rapidler Didi Kühbauer spielte von 1997 bis 2000 für Real Sociedad, von 1997 bis 1999 war dabei Bernd Krauss (1977−1983 bei Rapid) sein Trainer. Zuvor hatte schon Marcus Pürk 1995/96 hier eine Saison gespielt.
Das Estadio de Anoeta bzw. baskisch Anoeta estadioa wurde 1993 eröffnet. Es hat 32.076 Plätze. 2015 veröffentlichte der Verein Umbaupläne, nach denen das Spielfeld abgesenkt und die Laufbahn mit Tribünen überbaut werden soll.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Donostia - San Sebastián besichtigt.

Donnerstag, 29. September 2016

Athletic Club - Rapid 1:0 (0:0)

Europa League, Gruppe F, 29.9.2016
San Mames, 35.000

Die Niederlage in Bilbao war befürchtet, schlussendlich war es aber dann doch zumindest vom Resultat her knapper als gedacht. Sportlich war es eine glasklare Sache. Nach Chancen wie einem Weitschuss oder einem Stangenschuss von Athletic in der ersten Halbzeit gab es kurz vor Ende der ersten Halbzeit Toralarm, aber der Abseitstreffer wurde nach Besprechung des Schiedsrichteams nicht gegeben. Stattdessen wurde vom Schiedsrichter ein Elfmeter erst mit nach außen gerichteter Überzeugung gegeben und dann wieder zurückgenommen. Nach fast einer Stunde Spielzeit landete ein Schuss dann aber leider doch im Goal.
Strebinger hielt gut. Steffen Hofmann wurde wieder einmal eingewechselt und bejubelt, besonders bei einem Corner in den Schlussminuten.
Etwa 800 Rapidfans unterstützten Rapid in Bilbao. Zum Stadion wurde von einem nahegelegenen Platz gemeinsam marschiert. Da Ultras-Aufschriften auch hier wie in Spanien fast überall üblich verboten sind, hatte ein eigens angefertigter Ultras-Auswärtsfetzen hier seine Premiere. Auf der anderen Seite gab es im Stadion einen Athletic-Fanblock, der Bänder in argentinischer Manier zeigte.
Der Athletic Club wurde 1898 gegründet, wobei das Datum umstritten ist. Bereits 1903 wurde erstmals die Copa del Rey gewonnen. Insgesamt 23-mal gewann Athletic den Cup, zuletzt 1984. Achtmal wurde der Athletic Club spanischer Meister, zuletzt 1983 und 1984. Man war Gründungsmitglied der Primera División 1928 und ist seither nie abgestiegen. Im Europacup erreichte man 1956/57 das Viertelfinale im Meistercup und 1976/66 sowie 2011/12 das Finale im UEFA-Cup bzw. der Europa League.
Die ersten Vereinsfarben waren blau-weiß, seit 1910 spielt man in Dressen mit rot-weißen Längsstreifen.
Von 1941 bis 1977 musste sich der Verein unter der Franco-Dikatur vom englischsprachigen Vereinsnamen auf das spanische Atlético Bilbao umbenennen. Seit der Vereinsgründung stellt Athletic Club den baskischen Nationalismus über den sportlichen Erfolg und akzeptiert nur baskische Spieler. In der aktuellen Ausformulierung dieser Politik geht es dabei nicht ausschließlich um Abstammung und Familiengeschichte. Es werden nur Spieler eingesetzet, die entweder aus den spanischen und französischen baskischen Provinzen stammen oder in der Jugend eines Fußballklubs aus diesen Landesteilen ausgebildet wurden.
1973 nahm Rapid an einem Jubiläumsturnier in Bilbao teil. Dabei wurde im alten Stadion vor jeweils 65.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 4:2 gegen den Athletic Club verloren, aber 2:1 gegen Real Madrid gewonnen.
Das neue Stadion San Mames (spanisch Estadio de San Mamés) wurde zwischen 2010 und 2013 etwas versetzt anstelle des alten Stadions errichtet. International bietet das Stadion 50.000 Plätze, ansonsten sind es 53.289 Plätze.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Bilbao besichtigt.