Donnerstag, 18. Oktober 2007

Calcio Italia, 146


Rezension


Calcio Italia
Your Complete English Guide to Italian Football
October 2007 (No 146)
96 S.





Calcio Italia glänzt diesmal durch Spielerportraits von Antonio Cassano, Emerson und Cicinho - allesamt von Real Madrid (zurück) nach Italien gewechselt - und der Diskussion, was von ihnen diese Saison zu erwarten ist. Vor allem die zweischneidige Beschreibung von Emersons Rückkehr in die Serie A für Milan ist in ihrer auch auf zwei Artikel aufgeteilten Bewertung: einerseits ein durchaus abwägendes "Welcome back Emerson" von Antonio Labbate und andererseits ein "Milan's decision to sign Emerson is a step backwards" von Richard Godden. Seine Qualität ist unbestritten, aber diskutiert wird, ob der 31-Jährige die richtige Ergänzung in der ohnehin überalterten Milan-Mannschaft ist. Emerson hab ich ja 2005 in der Champions League noch für Juventus gegen Rapid spielen gesehen.

Sehr gefreut hat mich, daß Calcio Italia eine Serie über die Geschichte des Fußballs in Italien gestartet hat. Giancarlo Rinaldi widmet sich diesmal den 1930er Jahren. Ich lese ja so was immer mit großer Freude. Diesmal trifft es sich auch sehr gut, weil ich jetzt schon seit längerem das großartige Buch Calcio. A History of Italian Football von John Foot lese (mehr darüber später in diesem Theater). Eine herrliche Ergänzung! Ein Artikel ist in dieser Ausgabe auch "Italiens George Best" Gigi Meroni gewidmet. Der Superstar von Torino - ein für seine Zeit "langhaariges" Enfant terrible - ist vor fast genau 40 Jahren (15.10.1967) in Turin von einem Auto überfahren worden. Fahrer des Unfallautos war ein 19-jähriger Torino-Fan, der ein großer Meroni-Fan mit dessen Poster über'm Bett war. Bizzarrerweise ist dieser, Attilio Romero, 2000-2005 dann Torino-Präsident geworden. Vor ein paar Tagen ist in Turin ein Denkmal für Meroni aufgestellt worden. Eine weitere Episode in der an Tragödien reichen Geschichte von Torino, dessen Serienmeistermannschaft der 40er Jahre, nur Grande Torino genannt, ja zwei Jahrzehnte zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Das nahegehende Kapitel bei John Foot hab' ich erst vor ein paar Tagen gelesen. Eine wirklich arge Vereinsgeschichte, die Sympathien weckt.

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